Ein Ausstellungsprojekt der Neuen Münchner Künstlergenossenschaft (NM*) in Kooperation mit dem Südtiroler Künstlerbund
Eröffnung – inaugurazione – ore 19 Uhr 9.9.2016
Es sprechen – intervengono - Dr. Arch. Helga von Aufschnaiter, Präsidentin – presidente – SKB und Prof. Dr. Andreas Kühne, Ehrenmitglied der NMKG
Ausstellungsdauer – durata mostra – 10.9. – 30.9.2016 Di ma – Fr ve: ore 10 – 13, 14 – 18 Uhr + Do gio ore 18 – 20 Uhr
Südtiroler.Künstlerbund.Prisma. Via Weggenstein Str. 12 I–39100 Bozen Bolzano Tel. +39 0471 977 037 info@kuenstlerbund.org http://www.kuenstlerbund.org
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Hinter den Bergen spielt die Freiheit.
Hinfahren sollte man.
Sehen müsste man’s mit eigenen Augen,
das Schöne;
die Freiheit spielt mit bunten Luftballons.
Und andere fahren hin/ mit Panzern und Kanonen …
Wolfgang Mattheuer, 1968
Mit dem grenzüberschreitenden Projekt sprechen die beiden Künstlerverbände nicht nur eine gegenseitige Einladung zur jeweiligen Ausstellung vor Ort aus – zunächst 2016 in der Galerie Prisma, Bozen, anschließend im Frühjahr 2017 in der Galerie Markt Bruckmühl und in der Villa Maria, Bad Aibling.
Geplant ist vielmehr ein künstlerischer Austausch (im Einzelfall sogar eine direkte Kooperation) zwischen den Künstlerinnen und Künstlern aus Bayern und denen Südtirols, der den vielfältigen Ansätzen des Konzepts gerecht wird.
Das Konzept und die Kuration der aktuellen Ausstellung in der Galerie Prisma oblagen der NM. Sie wählte Arbeiten von 9 Künstlerinnen und Künstlern des Südtiroler Künstlerbunds aus sowie Werke von 16 Mitgliedern der NM. (Bei den für das Frühjahr 2017 geplanten Ausstellungen in Bayern wird das zahlenmäßige Verhältnis umgekehrt sein.)
Gezeigt werden aktuelle Werke aus den Bereichen Malerei, Bildhauerei, Zeichnung, Fotografie, Video sowie Installationen, die speziell für die Ausstellung „Über alle Berge“ entwickelt wurden.
Bereits der Titel „Über alle Berge“ sowie das Gedicht von Mattheuer bergen diverse Implikationen, deren einzelne Themenkomplexe bildnerische Form finden sollen. Mit einbezogen werden:
– geschichtliche und literarische Aspekte der Alpenüberquerung
- – Gedanken zu Migration, Flucht oder Besetzung
- – Fragen nach Heimat und Identität
- – Aspekte des Tourismus und dessen Folgen
- – sowie lokale und globale Phänomene von Natur, Geologie, Erosion und Klima(folgen) ein, die beispielsweise an die Auffassung romantischer Landschaftsdarstellungen anknüpfen.
Gemäß der Freiheit der Gedanken und der Überwindung von Schranken dienen die eingangs erwähnten Luftballons auch als ikonografischer Hinweis. Sie haben unter anderem ihren Ursprung in einem Gemälde des Leipziger Malers Wolfgang Mattheuer (1927-2004), der ein Bildzitat von Eugène Delacroix’: „Marianne“, die das „Volk auf die Barrikaden führt“ (1830) verwandelte und mit verändertem Inhalt auflud. Im Unterschied zur französischen „Marianne“ ist Mattheuers Frauenfigur keusch verhüllt und trägt weder Flinte und Trikolore, sondern ironischerweise einen Strauß von Luftballons.
Aufbau der Ausstellung, Galerie Prisma in Bozen, September 2016
Luftballons aus der Installation“Großwetterlage“ von Eva Ruhland/ Foto©Leonhard Angerer
Bildhauer Franz Wörle vor den Zeichnungen von Charlotte Dietrich/ Foto©Nicole Frenzel
Martin Dorfmann von DP-Art beim Aufbau der Installation „bivacco/ Beiwache“ von Esther Glück/ Foto©Nicole Frenzel
Künstlerin Eva Ruhland vor ihrer Installation „Großwetterlage“, im Vordergrund „Shanghai 1“, Bildkasten von Tatjana Utz/ Foto©Nicole Frenzel
Ausstellungseröffnung
Ausstellungseröffnung und Auftakt in der Galerie Prisma in Bozen, 9. September 2016: Eva Ruhland (Präsidentin der NMKG), Dr. Arch. Helga von Aufschnaiter (Präsidentin des SKB), Prof. Dr. Andreas Kühne (Ehrenmitglied der NMKG)/ Foto©Leonhard Angerer
Dr. Andreas Kühne vor den Aquarellen von Hasso von Henninges und den Zeichnungen von Baldur Geipel/ Foto©Leonhard Angerer
Im Vordergrund: Kathrin Ortler und Mag.Katrin Klotz (Team Galerie Prisma), rechts außen: Künstler Fabian Feichter/ Foto©Leonhard Angerer
Installationskünstlerinnen Rose Stach (2. von links), Esther Glück (Mitte) und Tatjana Utz (vorne rechts) mit Zeichner Konrad Hetz (1. von links) und Bildhauer Martin Kargruber (3. von links)/ Foto©Leonhard Angerer
Zeichnerinnen Karin Welponer (2. von links, vor ihrer Arbeit) und Sara Welponer (2. von rechts) vor einer Betonskulptur von Andreas Zingerle/ Foto©Leonhard Angerer
Bildhauerin Nicole Frenzel (links) vor dem Bild „forcella“ von Wolfgang Bühler/ Foto©Leonhard Angerer
Gäste vor den Fotografien „corones“ von Leonhard Angerer, „Nefes“ von Gustav Willeit und den Zeichnungen „Shanghai 5 und 12“ von Tatjana Utz/ Foto©Leonhard Angerer
Im Gespräch: Dr. Mathias Frei (Vizepräsident des SKB),Professor Dr. Andreas Kühne (Wissenschaftshistoriker und Ehrenmitglied der NMKG) und Bildhauer Baldur Geipel/ Foto©Leonhard Angerer
Gäste vor einer Steinskulptur von Alfred Regnat (links), der Installation „Großwetterlage“ von Eva Ruhland (Mitte) und den „Rucksackbildern II“ von Hasso von Henninges/ Foto©Leonhard Angerer
Zwei Eisenstelen mit Bergmotiven von Franz Ferdinand Wörle/ Foto©Leonhard Angerer
Gäste vor der Arbeit „Man hat ja nie genug“ von Fabian Feichter/ Foto©Leonhard Angerer
Im Vordergrund die „Lagerhallen“ von Bildhauer Martin Kargruber, dahinter Fotografien von Klaus von Gaffon/ Foto©Leonhard Angerer
Zeichnerin Charlotte Dietrich (vorne), im Hintergrund (von links nach rechts) Arbeiten von Varesco/Munding, Felix Weinold, Martin Kargruber, Klaus von Gaffron und Stefanie Unruh/ Foto©Leonhard Angerer
Thomas Sterna vor seiner zweiteiligen Arbeit „Happy End“/ Foto©Leonhard Angerer
Fotograf Leonhard Angerer mit Familie vor den Arbeiten von Nicole Frenzel (links) und Karin Welponer/ Foto©Leonhard Angerer
Vor und über dem Galerieeingang die Installation „bivacco/Beiwache“ von Esther Glück/ Foto©Leonhard Angerer
Realisation der Ausstellung: Franz Wörle, Esther Glück und Eva Ruhland in Kooperation mit Dr. Lisa Trockner, Kathrin Ortler, sowie Martin Dorfmann und Dr. Thomas Pomarolli von DP-Art
Mit Dank an Dr. Andreas Kühne, Charlotte Dietrich, Nicole Frenzel und Manfred Mayerle, sowie Leonhard Angerer
- Über die Neue Münchner Künstlergenossenschaft – NM
Die „Münchner Künstlergenossenschaft“ – der viele Nicht-Münchner angehören – wurde 1860 als erste moderne Künstlergruppierung Bayerns in München, der damals führenden deutschen Kunsthauptstadt, aus der Taufe gehoben. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges ist sie als „Neue Münchner Künstlergenossenschaft“ wiedererstanden.
Gemäß ihrer Tradition zählt die NM auch heute noch die gemeinschaftliche Vertretung der Interessen der Mitglieder, die gegenseitige Unterstützung der Mitglieder sowie die Förderung des Ausstellungswesens von Künstlern für Künstler zu ihren Aufgaben. Geistiger Austausch, Verständnis und Akzeptanz sind in ihrer Gemeinschaft unvermindert gefragt, ebenso wie der Ruf nach einer stärkeren autonomen Lobby.
Ohne ständig nach Moden und Zwängen des Kunstmarkts schielen zu müssen, spiegelt die NM als zeitgenössischer Künstlerverbund die diversen künstlerischen Positionen des 21. Jahrhunderts. Derzeit gehören der NM etwa 90 Mitglieder an.
NEUE MÜNCHNER KÜNSTLERGENOSSENSCHAFT
HAUS DER KUNST – PRINZREGENTENSTRASSE 1 80538 MÜNCHEN http://www.neuemuenchner-hausderkunst.de
• Über den Südtiroler Künstlerbund – SBK
Der Südtiroler Künstlerbund ist eine Vereinigung, die 1946 in Bozen gegründet worden ist und derzeit über dreihundert aktive Mitglieder aus drei Generationen zählt. Der Südtiroler Künstlerbund sieht sich als offenes Portal zwischen Kunstschaffenden und Kunstkonsumenten und versucht längerfristig Sensibilisierungsarbeit in der Gesellschaft zu leisten. Der Hauptfokus des SKB liegt in der Förderung und Wegbereitung des KünstlerInnen-Nachwuchses. Ziel ist es, mit Programmen aus den Bereichen Bildende Kunst, Architektur, Design, Literatur und Musik gegenwärtige Positionen der Kunst zu stärken, zu thematisieren und sichtbar zu machen.
Der SÜDTIROLER KÜNSTLRBUND (SKB) wurde am 22. August 1946 in Bozen als „unpolitische Vereinigung von Künstlern der deutschen und ladinischen Sprachgruppe der Provinz Bozen“ gegründet. Neben den bildenden Künstlern (Maler/Grafiker/Bildhauer) umfasst der Verein bereits seit seiner Gründung auch Mitglieder der Sparten Architektur, Musik/Komposition, Literatur/Autoren und Kulturwissenschaft. Damit war der SKB der erste, nach Ende des Zweiten Weltkrieges neu gegründete kulturelle Landesverband in Südtirol. Als solcher hat er wesentlich zum Wiederaufbau eines demokratischen kulturellen Lebens nach Jahren totalitärer Regime (Faschismus / Nationalsozialismus), „Option“ (1939) und dem Trauma des Zweiten Weltkrieges beigetragen.
Fortführung des Projekts in Bayern
Ausstellung und Eröffnung „Über alle Berge“, Galerie Markt Bruckmühl & Galerie Villa Maria/ Bad Aibling, 19. März 2017
Begrüßung durch Bürgermeister Richard Richter, Markt Bruckmühl
Eröffnung und Ansprache Dr. Lisa Trockner, Geschäftsführerin des Südtiroler Künstlerbunds
Begrüßung Cornelia Ahrens, Leiterin der Galerie Markt Bruckmühl
Einführung in die Ausstellung durch Professor Dr. Andreas Kühne (Wissenschaftshistoriker und Ehrenmitglied der NMKG)
im Vordergr.: Christian Heß` Herzensangelegenheiten (Gips und Beton)
„Timshel I“ von Leonhard Angerer, Dust Rhoprint P 10 auf Aludibond
rechts: Andreas Zingerle`s „o.T.“, Mitte: Flavio Senoners „untitled“ (verbranntes Holz und Gips), im Hintergr.: Erich Dapunt`s „Archiberg“
aus der Serie „Brennerbasistunnel“ und „Archiberg“ von Erich Dapunt, C-Print auf Alu
Helga von Hofe, „Zaun“ (Acryl auf gepresstem Vlies)
„V_Vulv_a“ von Gustav Willeit, Lamdaprint auf Dibond
Fabian Feichter`s „ich fahre heute nicht“ und „isi 757“
Malerei (Acryl auf Holz) von Annette Bastian, u.a. „mit Bergblick“ (rechts)
Peter Pohl neben seiner Skulptur „Insect“ (Draht, Polyurethanschaum, Acryl)
Ausstellungsbesucherin vor Ruth Gamper`s „10 2012“ und „Illy 28″/ Collagetechnik
„Happy End“, (2-teilig), SW-Dias in Leuchtkästen von Thomas Sterna
„Berg-Variationen“ und „Aussicht mit Berglandschaft“ von Markus Moling
Mitte: Letizia Werth“s „Greetings from Dianchi Lake“, 178 Postkarten gemalt mit Wasser vom Dianchi Lake in China/ Fotoalbum
Eva Ruhland und Esther Glück in Lois Steger`s „Zimmer frei“, 2 Bettgarnituren aus Rettungsfolie
aus der Serie „Attentäter“ (Öl auf Leinwand) von Andreas Zingerle
Gäste vor Eike Berg`s „Alteration“, Mehrkanal-Videoinstallation mit Sound (Musik: Andras Szönyi)
Dr. Lisa Trockner vor Cornelia Lochmann`s „Sissi“ (Öl auf Leinwand)
Künstler des SKB vor der Galerie Villa Maria, v.l. Petra Polli, Flavio Senoner, Ruth Gamper, Elisa Grezzani, Dr. Lisa Trockner, Andreas Zingerle, Lois Steger, Karin Welponer, Thomas Sterna, Sara Welponer, Markus Moling
Eva Ruhland, Präsidentin der NMKG führt in die Ausstellung ein und Ernst Geyer, Leiter der Galerie Villa Maria begrüßt die Gäste
Petra Polli, N 46° 24‘ 13“, Tusche auf Leinwand
Karin Welponer vor ihren Zeichnungen „Stabiles im Instabilen“, Fotokopien überarbeitet
rechts: „Die Freiheit führt das Volk an“, Fotoserie von Barbara Regner
Almut Wöhrle-Russ, „Über die Berge“, Radierung auf Bütten
rechts: Irene Fastner`s „Agri Dagi 2009“, Acryl, Ölkreide auf Papier
Besucherin vor Arbeiten von Petra Polli und Almut Wöhrle-Russ
Andrea Varesco vor „Insieme 2016“, Gemeinschaftsarbeit mit Michael Munding, Öl, Acryl, Lack auf Kupfer
Elisa Grezzani vor ihrer Malerei „Türkisch Bad“, Öl und Kunstharz auf Holz
„o.T.“ von Frauke Sohn, Öl auf MDF
„nacht“ von Sara Welponer, Aquarell auf Papier
Karin Welponer und Irene Fastner vor Susan Stadler`s „o.T.“, Öl auf Alucobond
alle Fotos©Leonhard Angerer
Realisation der Ausstellungen: Eva Ruhland in Kooperation mit Dr. Lisa Trockner, Cornelia Ahrens, Ute Bößwetter und Constanze und Ernst Geyer, Charlotte Dietrich, Peter Pohl, Christian Heß und Eike Berg.
Mit Dank an Leonhard Angerer, Dr. Andreas Kühne und Bürgermeister Richard Richter.